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Chemnitztal-Radweg

Nach der Betriebseinstellung im Jahr 1998 und der offiziellen Stilllegung im Dezember 2001 rosteten die Gleise weiter jahrelang ungenutzt vor sich hin, wurden die Brücken immer mehr zum Sicherheitsrisiko.

Im Jahr 2008 erfolgte dann der Rückbau in drei Abschnitten - im Stadtgebiet Chemnitz, bis Markersdorf-Taura und ab Diethensdorfer Tunnel bis nach Wechselburg.

Auf dem Reststück zwischen Markersdorf-Taura und Schweizerthal-Diethensdorf fährt heute der "Eisenbahnfreunde Chemnitztal e.V." mit einem Schienentraktor im Museumsbetrieb.
Auf dessen Seiten ist auch eine umfangreiche Bilderdokumentation vom Rückbau der Strecke zu finden.

Die Idee auf der Chemnitztalbahn einen Radweg zu bauen existiert schon sehr lange. Seit April 2017 ist dieser nun durchgängig von Chemnitz aus bis nach Markersdorf befahrbar.

Vorab kann ich sagen - eine Radtour auf diesem Weg ist absolut empfehlenswert. Die Steigungen von Markersdorf bis Glösa sind moderat und auch von Kindern gut zu bewältigen.
(In der Gegenrichtung rollt auch das klassische Fahrrad wie ein "e-Bike" :-)

Aufpassen sollte man an den ehemaligen Bahnübergängen, insbesondere in Wittgensdorf und lieber einmal mehr anhalten, denn der Straßenverkehr hat natürlich an den ehemaligen Bahnübergängen jetzt Vorfahrt.

Dann radeln wir mal los...

  • Wir stehen hier am ehemaligen Bahnhof Chemnitz Glösa.

    Aus Richtung Chemnitz liegt bis bisher noch ein Reststück der Chemnitztalbahn.

  • Wir stehen hier am ehemaligen Bahnhof Chemnitz Glösa.

    Aus Richtung Chemnitz liegt bis bisher noch ein Reststück der Chemnitztalbahn.

  • Das Bahnhofsgebäude ist inzwischen saniert und beherbergt(e) ein Bistro.

    Auf dem Bahnhofsgelände ist inzwischen eine große Industriehalle entstanden.

  • Das Bahnhofsgebäude ist inzwischen saniert und beherbergt(e) ein Bistro.

    Auf dem Bahnhofsgelände ist inzwischen eine große Industriehalle entstanden.

Der Radweg beginnt in Glösa links der Chemnitz, da ab dem Bahnhof das Bahngelände inzwischen mit Industrie-Anlagen überbaut ist.

Erst nach der ersten Chemnitz-Brücke schwenkt der Weg auf den einstigen Bahndamm ein.

In leichten Kurven geht es nun hinüber nach Wittgensdorf. Bevor der Bahnhof erreicht wird, überquert der Radweg noch den gleichnamigen Bach auf einer sanierten Brücke.

Nach Überqueren der Unteren Hauptstraße beginnt schon einer der interessanten Streckenabschnitte.

Kaum zu glauben, dass genau hier im Jahr 2005 das Suchbild "Wo ist die Strecke" entstand, hatte sich doch an der Ausfahrt aus Wittgensdorf bereits ein nahezu undurchdringliches Dickicht gebildet.

Links der Chemnitz erreichen wir bald die Stelle, an der die Chemnitz in einem 180° Bogen den Schusterstein umfließt.
Die Bahn konnte einem solchen Bogen nicht folgen, sondern überbrückte die Chemnitz, durchtunnelte den Felsen um danach gleich wieder die Chemnitz zu überbrücken.

Die Brücken sind radgerecht hergerichtet, der Tunnel mit einer Beleuchtung versehen.

Schon bald erreichen wir den ehemaligen Bahnhof Auerswalde-Köthensdorf. Sein Doppelname verrät, wie weit der Bahnhof von den beiden Ortschaft entfernt lag.

Dies wird uns heute noch mehr bewusst, wenn wir den sanierten, in Privatbesitz befindlichen Bahnhof inzwischen eingebettet in ein Waldstück auffinden.

Zuvor verlässt der Radweg für wenige hundert Meter den Bahndamm, denn hier liegt das Streckengleis noch!

Die heutigen Besitzer des Bahnhofsgeländes haben an der ehemaligen Ausfahrt in Richtung Markersdorf hier einen kleinen Rastplatz "16.2 Zum Dampfkessel" eingerichtet.

Man kann gemütlich im Freien sitzen, Kaffee und Kuchen genießen oder etwas Deftiges vom Grill bekommen.
Und wer die zu sich genommenen Kalorien gleich wieder los werden - oder einfach nur Spaß haben will, kann seit 2019 mit der Fahrraddraisine eben dieses liegen gebliebene Reststück der Chemnitztalbahn befahren.

Am besten, man schaut vorher mal im Internet nach, ob der Imbiss geöffnet ist. Bei Facebook sind auch Neuigkeiten, Veranstaltungshinweise und weitere Bilder zu finden.

Jedenfalls hatte ich bei meiner Weiterfahrt vom Imbiss am Kilometer 16,2 den Eindruck: "Hier steckt viel Liebe drin." - Also hinfahren, Zeit nehmen und einkehren!

Im ehemaligen Bahnhofsbereich steht noch immer das Überwachungssignal für den Bahnübergang mit der Köthensdorfer Straße. Hier befindet sich auch das ehemalige Werk "Doppelmoppel" - ob das inzwischen einen neuen Käufer gefunden hat, entzieht sich meiner Kenntnis.

Im weiteren Verlauf folgt der Radweg - und damit die Chemnitztalbahn - dem gleichnamigen Fluss und dabei jeder Biegung, die der Fluss hier nimmt.

Erst kurz vor der Ortslage Markersdorf überbrücken Straße und der Radweg in gebührlichen Abstand die Chemnitz.

Ein Stück verläuft der Radweg noch auf dem Bahndamm und führt mit der Chemnitztalstraße hinein nach Markersdorf. An der Stelle, wo die Bahn früher die Straße kreuzte, verbleibt der Radweg jedoch auf der linken Seite.

Hier ist von der Bahntrasse nichts mehr zu sehen. Nach dem Rückbau wurde die Straße nach rechts auf den Damm verschwenkt, der Radweg nutzt jetzt die ehemalige Straße.

...Und wir sind damit in Markersdorf angekommen. Bleibt zu hoffen, dass der Radwegebau in Richtung Wechselburg weiter vorangeht, so dass hier sehr bald auch der zweite Abschnitt über Diethensdorf, Mohsdorf, Stein vorgestellt werden kann.
Auch dies wird bestimmt ein landschaftlich reizvoller Abschnitt. Bleiben wir gespannt darauf!