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Vorwort

"Es ist vorbei!!!"

Seit der "Modelleisenbahner" in seiner Juliausgabe 2003 vermeldete, dass die Bahn-AG im Juni 2002 die Genehmigung zum Rückbau der Strecke beantragt hat, war es höchste Zeit diese noch einmal in Bildern zu dokumentieren. Es wird schnell erkennbar, dass hier schon jahrelang nichts mehr fährt - die Natur hat hier längst ihr "Werk" begonnen und sich große Teile des Planums zurück erobert.

Dabei kam der Bahnlinie durch das Chemnitztal einst eine große Bedeutung zu. Während der Personenverkehr eine untergeordnete Rolle spielte, wurde ein beachtliches Güteraufkommen bewältigt. Die im Tal befindlichen Steinbrüche ließen Schotter und Sand per Bahn abfahren. So bestimmten bis zur Wende lange Sandzüge, die bis in die 80-er Jahre von Dampfloks der Baureihe 50 gezogen wurden, das Betriebsgeschehen. Dies brachte der Chemnitztalbahn auch den Namen "Sandbahn" ein.

Nach der Wende brach zunächst der Berufsverkehr auf der Strecke zusammen. Kein Wunder, liegen doch die Bahnhöfe und Haltepunkte teilweise weit entfernt von den zugehörigen Orten. Am 23. Mai 1998 wurde der Reiseverkehr endgültig eingestellt.

Dennoch schien es zunächst, als könnte der Gütertransport für die Steinwerke in Diethensdorf und das FEWA-Werk in Mohsdorf die Strecke am Leben erhalten. Die DB modernisierte die wichtigsten Bahnübergänge noch mit modernen EBÜT-80 Anlagen, die seit der offiziellen Stilllegung am 11. Dezember 2001 sinnlos die Autofahrer zur Aufmerksamkeit zwangen und heute gemeinsam mit der Strecke verschwunden sind.

Bis 1999 wurde immer weniger Güterverkehr abgewickelt, zuletzt nur noch bis Glösa zur Bedienung des Heizkraftwerkes.

Der immer schlechter werdende Oberbau mit bis zu 30 Jahren alten Holzschwellen führte schließlich zum endgültigen Aus für die Strecke.

Am 11.Dezember 2001 wurde die Strecke vom Eisenbahnbundesamt offiziell stillgelegt.

Natürlich gab es Pläne von Eisenbahnenthusiasten, die Strecke wiederzubeleben.

Immerhin ist sie die kürzeste Verbindung zwischen Chemnitz und Rochlitz, das inzwischen ja gänzlich ohne Eisenbahnverbindung ist. Schaut man sich aber Infrastruktur und Lage der Haltepunkte an, erscheint die Reaktivierung sehr unwahrscheinlich.
Die zahlreichen Doppelnamen in der Bezeichnung der Haltestellen macht deutlich, dass man beim Bau der Bahn diese im Tal der Chemnitz anlegte, so dass etliche Dörfer etwa gleich weit von dieser Haltestelle entfernt lagen.

Heute bedient eine Buslinie diese Orte, wohl keiner würde sich mehr auf den Fußmarsch zum Bahnhof machen. Damit ist kein Reisenden-Potenzial mehr gegeben, Industriebetriebe sind als Bahn-Anschließer nicht mehr vorhanden.

Es war also nur folgerichtig, diese Strecke aufzugeben - wenn auch deren Einbettung in der Landschaft durchaus gelungen war. Davon können wir uns heute - zumindest zwischen Glösa und Makersdorf als Radweg-Benutzer überzeugen.

Inzwischen ist die Strecke bis auf ein kleines Reststück für den Draisinenbetrieb vollständig rückgebaut.

In Markersdorf-Taura führt nun (wieder) eine neue Straße quer über das Bahnhofsgelände, so wie das in der Anfangszeit auch schon war. Ein Stück des Bahndamms wurde für die Verlegung der B107 genutzt.

Eine Radtour durch das Chemnitztal ist zweifelsohne eine reizvolle Fahrt! Über den Verlauf des Radeweges informiert das Kapitel "Radweg Glösa-???"

Aber nun geht es erst einmal auf virtuelle Reise nach Chemnitz-Glösa

Auf geht's nach Chemnitz-Glösa