Bad Lausick-West
Nachdem sich die Querbahn an der Ausfahrt aus Bad-Lausick von der Leipzig-Chemnitzer Linie getrennt hatte, ging sie in einen Linksbogen über und senkte sich um einige Meter in einen Einschnitt ab. Dieser ist heute komplett zugewachsen und für den "Streckenläufer" nahezu unpassierbar.
Wer jedoch von den Kliniken hinunter in den Kurpark geht, trifft bald auf das einstige Kreuzungsbauwerk beider Bahnstrecken. Es war schon eine eigenartige Konstruktion - oben die Leipzig-Chemnitzer Strecke, darunter im sehr spitzen Winkel die Querbahn, beide gleichzeitig den Steingrundbach überquerend. Diese Brücke besaß ausnahmsweise einen Stahlträger und ist damit eine der wenigen auf dieser Strecke, die verschwunden sind.
Die Streckenführung der Querbahn wendete sich nun in einem weiteren Bogen mehr nach Westen und unterquerte dann die Lauterbacher Straße.

2006 wurde die Straße ausgebaut und in diesem Zusammenhang erfolgte auch der Neubau der einstigen Bahnunterführung. Auf dem Bahndamm verläuft heute ein Wirtschaftsweg.
Auch hier treffen wir auf eine interessante bautechnische Lösung: Die Bahn unterquerte genau an der Stelle die Straße, an der auch ein Kanal die Straße durchtunnelte. Dies machte eine größere lichte Breite erforderlich, sparte aber ein zusätzliches Brückenbauwerk - quasi eine Bahnbücke über einer Bachbrücke.

Beinahe schnurgerade verlief die Bahn nun über die Wiese in Richtung Bad Lausick - West.
Dieser Bahnhof lag unmittelbar hinter der Kreuzung mit der Straße nach Kitzscher am Kilometer 15,35. Bis hierher haben die Gleise noch bis in die sechziger Jahre gelegen und wurden als Anschlussgleis für eine Schamottefabrik genutzt.
Hier treffen wir noch einmal auf ein Bahnhofsgebäude der an dieser Strecke üblichen Einheitsbauart. Wie in Kleinbardau wurde auch hier das Grundstück noch einige Zeit für Wohnzwecke genutzt (oder missbraucht) und gleicht heute einem Ruinen-ähnlichen Schuttplatz.
Weit von den Häusern der Wiesenstraße entfernt dürfte die Bedeutung des Bahnhofes eher im Versand landwirtschaftlicher Produkte gelegen haben. Außerdem waren wohl die in der Nähe ansässigen Baustoffwerke Nutzer der Querbahn. Das Vorfeld des Bahnhofes ist entsprechend weiträumig angelegt.

Das Einzige, was auf dem ehemaligen Bahnhofsareal dem fortschreitenden Verfall scheinbar erfolgreich trotzt, ist die noch erhaltene Bahnsteigkante.
In der Talsenke, fernab von Straßen und Wegen strebt die Bahn nun Flößberg zu.
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