Hartha
Nach nahezu durchgängiger Steigung wird im KM 3,8 der erste Bahnhof -Hartha- erreicht. Dieser wurde aus beiden Richtungen durch ein einflügliges Einfahrsignal gesichert.
Hartha besaß nur einen Hausbahnsteig. Hier fand früher reger Güterverkehr statt. Die Textilwerke, Hausschuhwerke, die Spindelfabrik und die BHG waren hier Güterkunden und besaßen teilweise eigene Gleisanschlüsse.
Das Anschlussgleis zu den Textilwerken zweigte noch vor dem Bahnübergang ab, das zur BHG war über eine Gleisverbindung an ein Nebengleis angebunden.
Der Bahnübergang wurde früher von einer handbedienten Vollschrankenanlage gesichert. Dazu war zwischen Strecken- und Anschlussgleis eine Wärterbude aufgestellt.
Oft schlossen sich einst die drei Schranken, wenn einer der Anschlüsse zu bedienen war. Der nachmittägliche Nahgüterzug aus Rochlitz war in den 70er Jahren noch mit einer 86er bespannt, die dann fleißig die Anschlüsse bediente.
Noch in den letzten Betriebsjahren wurde der Übergang durch eine moderne Sicherungsanlage der Bauart EBÜT 80 gesichert. Damals versicherte die Bahn-AG der an den Kosten beteiligten Stadt, dass die Strecke weiterbetrieben werden würde ... :-(
Die Gleise am Verladekran und an der Güterrampe wurden mit Einstellung des Güterverkehrs 1995 abgebaut. Inzwischen sind auch die Nebengleise gegenüber des Empfangsgebäudes verschwunden. Dort wird seit kurzem Erdaushub gelagert. Hätte die Bahn-AG nicht wenigstens das Unkraut einmal jährlich gemäht, wäre der Bahnhof wohl schon vor der Einstellung gänzlich verwahrlost.
Am westlichen Bahnhofskopf in Richtung Rochlitz lagen bis zum vollständigen Rückbau noch die Weichen zu den abgebauten Anschlussgleisen. Dabei ist auf dem rechten Bild bei genauerem Hinsehen ein nebenbahntypisches Kuriosum zu entdecken:
Während der geradeaus führende Strang zu den Gütergleisen führte, fädelte das durchgehende Streckengleis in einem mit 40 km/h befahrbaren S-Bogen in den abzweigenden Weichenstrang ein. (von links kommend)
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