Radweg Waldheim - ?
Der Abschnitt Waldheim-Hartha
Schon gleich nach der Stilllegung der Bahnstrecke Rochlitz-Waldheim kamen neben Plänen für eine Draisinen-Bahn auch erste Gedanken für einen Radweg auf der Trasse auf. Dieser würde das Zschopautal in Waldheim mit dem Muldental in Rochlitz verbinden.
Ab 2008 wurden die Pläne konkreter - das Gesamtprojekt mit einem Kostenumfang von ca. 8,7 Mill Euro wurde in vier Bauabschnitte aufgeteilt.
Nachdem das Planum im Jahr 2012 beräumt war, erwarben die Anliegergemeinden die Strecke.
Im Jahr 2018 wurde das erste Teilstück des ersten Bauabschnittes, der sich insgesamt von Waldheim bis Geringswalde erstreckt, in Angriff genommen.
Wo früher Züge - wenn auch in letzter Zeit im Schritt-Tempo - durch's Land rumpelten, dürfen jetzt nicht einmal mehr Radfahrer so einfach entlangfahren: Wie so häufig mussten erst einmal Eidechsen umgesiedelt und Ausgleichflächen geschaffen werden.
Aber dann ging es sehr zügig voran und im September 2018 war die Teerdecke aufgebracht - vom ehemaligen Wegübergang Waldstraße (km 1,39) in Waldheim bis zum Bahnübergang S36 (km 2,26) im Ortsteil Richzenhain. Nach dem Anbringen der Schutzgeländer und dem Setzen von Sperr-Pollern konnte der erste Abschnitt des neuen Radwegs am 2.Oktober 2018 in Betrieb genommen werden.
Mittlerweile ist auch der Abschnitt vom o.g. Bahnübergang bis Hartha fertiggestellt. Es geht hier deutlich bergan, der Radweg führt über die Flur hinauf nach Hartha.
Kurz vor dem ehemaligen Bahnhof schwenkt der Radweg nach rechts, um auf der damaligen Straßenseite vor dem Empfangsgebäude weiter zu führen. Wer weiß wie hier die Grundstücksbesitz-Verhältnisse inzwischen aussehen, dass man nicht direkt auf dem ehemaligen Hauptgleis bleiben konnte.
Einst und jetzt
Die Strecke stieg vom Bahnhof Waldheim her auf die "Richzenhainer Höhe" (260m NN) an. Dies merkt man schon als Fußgänger, als Radfahrer sowieso.
In umgekehrter Richtung geht es daher hurtig zu Tale.
Liebe "Radrennsportler" - achtet bitte auf die Fußgänger, insbesondere wenn Kinder dabei sind!!!
Man muss nicht das Gefälle hinunterbrettern und hoffen, dass alle zur Seite springen...
Obwohl die Trasse 2012 "sauber" beräumt wurde, findet man sie doch noch - die "Eisenbahnrelikte" des einstigen Bahnbetriebes:
Der Abschnitt Hartha-Geringswalde
Nach Überqueren der Landstraße von Hartha-Kreuz nach Waldheim schließt sich das Waldgebiet Fröhne an. Hier durfte aus Naturschutzgründen (mal wieder die Echsen...) die ursprüngliche Trasse nicht als Radweg überbaut -, musste eine sicherlich Ausweichstrecke errichtet werden, die eines Radweges bei weitem nicht würdig ist (siehe Bericht von der Radtour).
Im sich anschließenden Abschnitt durch das Waldgebiet "Fröhne" wird der Aufwand schon größer werden, dort haben umgestürzte Bäume die Trasse stellenweise komplett begraben.

Auch hier scheint sich vorerst nichts mit dem Wegebau auf der ehemaligen Trasse zu tun.
Stattdessen hat man einen Waldweg verbreitert und versucht mit etwas Steinsand für Radfahrer befahrbar zu machen.
Dieser Weg ist dennoch immer noch holprig und wohl doppelt so breit wie ein Radweg auf der Trasse. Ob DAS den Eidechsen gefällt? Manchmal fragt man sich schon nach Sinn und Unsinn.
(Hier der Blick zurück Richtung Hartha. Geradeaus die ehemalige Strecke, von rechts der aktuell als Radweg ausgewiesene Waldweg.)