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Wermsdorf

Nachdem die "Steigung" von Reckwitz her bezwungen war, kam der Bahnhof Wermsdorf in Sicht.

Der Fotostandpunkt befindet sich hier auf dem ehemaligen Bahndamm aus Richtung Reckwitz gesehen.

Zu Betriebszeiten war dies ein Zugang zur Ladestraße, heute führt die Straße nach Reckwitz über das ehemalige Bahnhofsgelände. Die Verschwenkung des Straßenverlaufs erinnert noch heute an den ehemaligen Bahnübergang kurz vor der Einfahrt in den Bahnhof Wermsdorf.

1965 sah die Einfahrt eines Personenzuges aus Richtung Mügeln noch so aus.

(Hist. Foto: Horst Schrödter. Slg. BSW-Gruppe Döbeln)

Wermsdorf war einer der wenigen Unterwegs-Halte, die neben Güterverkehr auch nennenswerten Reiseverkehr verzeichneten. Auch betriebstechnisch hatte der Bahnhof seine Bedeutung.

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Auf dem Gelände des Bahnhofs finden sich noch heute Relikte der Schmalspurbahn.

Am Bahnhofskopf Richtung Reckwitz steht noch einer der massiven Prellböcke aus Beton. Dieser schloss das Gleis 5 ab, auf dem zu Betriebszeiten häufig die offenen Rübenwagen abgestellt waren.

Auf der Südseite hat sich ein kleines Stück der gepflasterten Ladestraße erhalten. Links davon lag das Abstellgleis 5, was zu dem Prellbock führte. Das Ladegleis lag am rechten Rand des Pflasters.

Die Einfahrt aus Richtung Mügeln, Blick Richtung Bahnhofsgelände.

Das Empfangsgebäude war ein für Schmalspurverhältnisse stattliches Gebäude mit angebautem Güterschuppen.

Nach der Stilllegung 1972 stand das Gebäude leer und verwahrloste zusehends. Immer wieder kamen Gedanken an einen Wiederaufbau von Mügeln her auf, für den das Gebäude als Betriebsstelle erneut interessant wäre. All das änderte an seinem Zustand aber nichts.

Ab Januar 2000 wurde das Bahnhofsgebäude aufwendig restauriert. Im Zuge des Ausbaus zum Hotel wurde auf beiden Seiten des ehemaligen Bahnhofsgebäudes Neubauten quer zur Gleisachse errichtet. Heute befindet sich im Gebäude eine Fischgaststätte und das Hotel "Seehof Döllnitzsee".

Das ehemalige Bahnhofsgebäude von der Gleisseite gesehen.

!964 stand hier noch der Personenzug nach Mügeln bereit.

(Hist. Foto: Günter Meyer IN: Scheffler, R.; Wunderwald, P.: Die Schmalspurbahn Mügeln-Neichen. Wilsdruffer Bahnbücher. Oschatz/Nossen 2007.)

(Hist. Foto: Günter Meyer IN: ebenda.)

Insbesondere die beiden Neubauten quer zur Gleisachse haben das Terrain um das Bahnhofsgebäude sehr verändert. Das ursprüngliche Gebäude und der Güterschuppen sind aber noch an der Dach- und Fensterform erkennbar.

Bis zur Betriebseinstellung 1972 hatte Wermsdorf einen zweiständigen Lokschuppen, in dem in den besten Jahren bis zu drei Loks, später nur noch eine, beheimatet waren.

Nach der Stilllegung des Reststückes bis Neichen war nur selten eine Lok über Nacht abgestellt. Sobald der Abendzug aus Mügeln eingetroffen war, kuppelte die Lok ab und eilte nach Mügeln zurück. 1979 wurde der malerisch unter Kastanienbäumen gelegene Lokschuppen abgerissen.

Der Lokschuppen noch zu Betriebszeiten 1961.

(Hist. Fotos: Reiner Scheffler IN: Scheffler, R.; Wunderwald, P.: Die Schmalspurbahn Mügeln-Neichen. Wilsdruffer Bahnbücher. Oschatz/Nossen 2007.)

Das Bild vermittelt einen guten Überblick über die Bahnanlagen, während die Lok des Abschiedszuges im Jahr 1972 umsetzt.
Links neben der Lok ist der Bahnübergang des ehemaligen Streckengleises nach Neichen zu erkennen.

2019 ist das Gelände zum Parkplatz umfunktioniert.

Ist der Baum auf der rechten Seite der Baumgruppe vielleicht ein Überbleibsel der einst so prächtigen Kastanie?

Noch im Bahnhofsbereich - ein Stück vor dem ehemaligen Lokschuppen schwenkte das Streckengleis in einer engen Linkskurve in südlichere Richtung und überquerte gemeinsam mit der Straße den Damm, der heute den Horstsee und den Döllnitzsee voneinander trennt.

Die Trasse war lange Zeit ein Fuß- und Radweg, bevor sie in die Verbreiterung der Straße einging und heute nicht mehr erkennbar ist.

1962 fährt 99 566 mit ihrem Nahgüterzug aus Wermsdorf aus und befährt gleich den Damm am Horstsee.

Der alte Oberlicht-Personenwagen diente wohl als Packwagen-Ersatz. Vielleicht wird ja in Mutzschen neue Fracht aufgenommen?

(Hist. Foto: Reiner Scheffler (Oschatz). Slg. BSW-Gruppe Döbeln)

Die Linkskurve mit der die Strecke den Bahnhof Wermsdorf verließ und auf den Horstsee-Damm einschwenkte, ist noch heute zu erkennen.

Rechts vom Baum verlief die Trasse in Richtung Mutzschen.

weiter geht's nach Mutzschen